Solaranlage und Photovoltaik: Diese Fragen stellen Interessierte am häufigsten

Solaranlage und Photovoltaik: Diese Fragen stellen Interessierte am häufigsten
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von Dominik Zarychta am 05.01.2022

Eloi_Omella/Getty ImagesVor der Anschaffung einer Solaranlage kommen viele Fragen auf, wir haben die Antworten.

Spätestens mit den deutlich steigenden Strompreisen überlegen sich viele Hausbesitzer oder Bauherenn, eine Solaranlage anzuschaffen. Unser Solar-Webinar beantwortet sicherlich viele Ihrer Fragen. Es fand zwar bereits Mitte November statt, wir haben aber die Fragen der über 1.300 Zuschauer hier zusammengefasst.

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Hier geht es zur Aufzeichnung des Solar-Webinars

Welche Fördermöglichkeiten gibt es aktuell für Solaranlagen und Energiespeicher?

Mittlerweile gibt es nur noch drei Bundesländer, welche die Anschaffung eines Energiespeichers fördern: Berlin, Bayern und Nordrhein-Westfalen. Im November hatte der Freistaat Bayern allerdings zwischenzeitlich ein Antragsstopp ausgehängt. Aber nicht verzagen – auch, wenn es nicht in jedem Bundesland noch eine Förderung gibt, bieten einige Städte und Kommunen noch welche an. Während die Länder aber meistens die Speicher bezuschussen, fördern Städte die einzelnen Solarmodule. Eine Nachfrage in der eigenen Stadt lohnt sich also immer.

Kann man zu jeder Zeit eine Solaranlage erweitern?

In unserem Solaranbieter-Test zeigte sich, dass kaum ein Anbieter die bereits vorhandene Solaranlage erweitern kann. Meistens liegt es an alten Komponenten, die mit neueren nicht mehr kompatibel sind. Die Nebenkosten, die durch eine Erweiterung anfallen, dürfen Sie ebenfalls nicht ignorieren: Von einem neuen Gerüst, der Verkabelung (String-Planung), die Anlieferung bis hin zur Montage fallen sehr hohe Extrakosten an. Diese stehen in der Regel in keinem Verhältnis zum Ergebnis.

Eine Alternative wäre eine neue Solaranlage mit eigenständigem Wechselrichter auf eine Extrafläche wie beispielsweise einem Carport zu errichten. Wirtschaftlich gesehen, lohnt sich diese Option deutlich mehr, als die alte Solaranlage zu erweitern.

Gibt es Dächer, die eine Solaranlageninstallation unmöglich machen?

Je nach Anbieter können nicht alle Dachkonstruktionen eingedeckt werden. Am schwierigsten sind vermörtelte Dächer und Dächer mit Pappdocken. Der Anbieter zolar kann beispielsweise für beide Dachbauten keine Lösung anbieten. Wenn Sie davon betroffen sind, können Sie sich nur einen Solarteur suchen, der sich auf diese Dachkonstruktionen spezialisiert hat.

Es gibt aber auch andere Spezialfälle, bei denen die Solarinstallation nicht mit jedem Anbieter möglich ist. Zolar bietet seine Dienste beispielsweise nicht für Schrägdächer mit Bitumen an, da hier keine Dichtigkeit mehr gewährleistet werden kann. Auch hier sollten Sie nach einem Spezialisten suchen.

Eine Solaranlage auf Ihrem Dach ist zudem nie möglich, wenn Sie eine Aufsparrendämmung mit darüberliegender Bitumenbahn besitzen. Die Aufsparrendämmung sackt mit der Zeit ab, da durch das Bohren in die Bitumenbahn Wasser eindringen kann. Hinzu kommt das hohe Gewicht der Solarmodule.

Achten Sie auch darauf, dass in den nächsten 20 Jahren keine größere Reparatur an Ihrem Dach fällig werden. Ziehen Sie lieber die Sanierung des Daches vor, damit Sie auf lange Sicht weniger Kosten haben. In jedem Fall wird es vor einer Installation eine Prüfung der Statik des Daches geben, bei der möglich anfallende Reparaturen aufgedeckt werden können.

Ist eine Indach- oder eine Aufdach-Solaranlage sinnvoller?

Im Gegensatz zu Indach-Solaranlagen liegen Aufdach-Varianten nicht direkt auf dem Dach drauf, sondern schweben dank eines Gestells ein paar Zentimeter darüber. Der größte Unterschied zwischen den beiden Bauarten ist in erster Linie die Optik, denn Indach-Anlagen fügen sich besser ins Gesamtbild eines Hauses ein und fallen nicht so sehr auf. Technisch gesehen handelt es sich aber um die selben Paneele. Dennoch sollten Sie noch weitere Punkte berücksichtigen. Bei Indach-Solaranlagen kann es unter Umständen etwas wärmer unter dem Dach werden, bei Aufdach-Anlagen ist das Gegenteil der Fall. Durch die Luftzirkulation zwischen Dach und Modulen kühlt sich die Raumtemperatur schneller ab. Abseits davon besteht ein steuerrechtlicher Unterschied zwischen den beiden Solaranlagen.

Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpaDie Unterschiede zwischen Indach- und Aufdach-Solaranlagen sind minimal. Hier entscheidet ihre persönliche optische Präferenz.Unsere Solaranlagen-KaufberatungDer große Solaranlagen Vergleich. Die besten Anbieter im Überblick.Jetzt informieren!Unsere Solaranlagen-KaufberatungDer große Solaranlagen Vergleich. Die besten Anbieter im Überblick.Jetzt informieren!

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Sollte ich Optimierer bei Verschattungen verwenden?

Solarmodule, die im Schatten liegen, produzieren bekanntlich weniger Strom. Um dennoch das Maximum herauszuholen, gibt es sogenannte Leistungsoptimierer. Mithilfe eines solchen Gerätes werden die einzelnen Solarmodule möglichst lange an ihrem Maximum Power Point (MPP) gehalte und kompensieren so den Stromverlust.

Generell treiben die Optimierer die Investitionskosten nach oben und machen die Module anfälliger für Technikschäden. Sie sollten daher vor Baubeginn bereits darauf achten, Verschattungen so gut wie möglich zu vermeiden.

Wenn sich eine Verschattung nicht vermeiden lässt, sollten Sie bei den Moduloptimierern darauf achten, dass sie mit dem gesamten System wie dem Wechselrichter harmoniert. Das ist wichtig, weil die Module in Reihe geschaltet sind. Wenn ein Modul durch eine Verschattung kein Strom mehr erzeugen kann, kann es sich durch andere Solarteile der Reihe erhitzen und so beschädigt werden.

Wie brandsicher sind Solaranlagen?

Insgesamt gibt es wenig bekannte Fälle, in denen eine Solaranlage Feuer gefangen hat. Das bestätigte auch Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in einer Studie. Laut dieser verursachten weniger als 0,006 Prozent aller Solaranlagen einen Brand.

Sollte es dennoch zu einem Feuer kommen, gibt es gute Chancen, dieses schnell einzudämmen. Denn mittlerweile erhalten Feuerwehrleute in Deutschland eine Extra-Schulung und können schnell reagieren. Möchten Sie dennoch auf Nummer sicher gehen, können Sie bei Ihrer Gebäudeversicherung anrufen und fragen, ob Ihre Solaranlagen bereits mitversichert ist. In einigen Fällen sind diese nämlich schon in der Grundversicherung enthalten.

Kann man den erzeugten Strom an Mieter verkaufen?

Vermieten Sie die Wohnung oder das Haus, auf dem sich die Solaranlage befindet, können Sie den Strom auch verkaufen. Dabei gibt es mehrere Optionen: Beispielsweise können Sie einen Pauschalwert für den Strom im Mietvertrag festlegen. Eine andere Variante ist, den Strom über einen Zähler zu prüfen und abzurechnen. Aber Achtung! Passen Sie auf, dass Sie nicht zu sehr in den gewerblichen Bereich kommen. Dies kann zu steuerrechtlichen Problemen führen.

Lässt sich die Wallbox mit der Solaranlage verbinden?

Aktuell gibt es nur wenig kompatible Systeme, die ein intelligentes Laden ermöglichen. Achten Sie daher beim Kauf einer Solaranlage darauf, ob sich die Anlage mit der Wallbox kombinieren lässt. Alle vom Staat geförderten Wallboxen besitzen einen Anschluss, über den eine Steuerung möglich ist. Die gesetzlich verpflichtende Steuerung besteht aber nur aus einem An- und Aus-Knopf. Für eine Anbindung an eine Solaranlage, ist dies aber zu wenig. Die wenigen Wallboxen lassen sich noch individueller steuern. Das Energiemanagement der Solaranlage hätte nämlich die Option, dass Sie die Energiezufuhr individuell regeln könnten.

Kaufen Sie die Anlage am besten mit der Wallbox zusammen, um alle möglichen Optionen auszuschöpfen. Besitzen Sie bereits eine Wallbox, sollten Sie bei der Solaranlage schauen, zu welchen Komponenten des Solaranbieters die Ladestation passt.

Foto: Rolf Haid/dpaWas sollten Sie vor der Installation einer Solaranlage wissen? EFAHRER.com hat die Antworten.Welcher Solaranlagenanbieter ist Testsieger 2021?"Jetzt über die EFAHRER Testergebnisse informieren!“Welcher Solaranlagenanbieter ist Testsieger 2021?"Jetzt über die EFAHRER Testergebnisse informieren!“

Ab wann ist ein Energiespeicher sinnvoll?

Ein Energiespeicher lohnt sich immer für Sie, wenn Sie nicht den ganzen Tag zuhause sind und den produzierten Strom nicht gleich verbrauchen können. Von einem Heimspeicher ausschließlich für die Nacht raten wir ab.

Ein Energiespeicher kostet aktuell ca. 500 bis 700 Euro – pro kWh. Geht man von einer üblichen Lebenszeit von 15 Jahren aus, wird in den Energiespeicher Strom aus 3.750 Ladezyklen der Solaranlage eingespeist. In einem Jahr sind mit der Solaranlage etwa 250 Ladezyklen im Speicher möglich. Legt man sich einen 1-kWh-Energiespeicher für 500 Euro zu, werden in 15 Jahren also 3.750 kWh durch den Speicher durchgeschleust.

Verrechnen Sie diese Rechnung mit dem Strompreis, wären Sie beim aktuellen deutschen Strompreis, den Sie in den 15 Jahren für den Energiespeicher ausgeben. Der Speicher würde sich in 15 Jahren aber trotzdem gelohnt haben, da die Strompreise mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in den nächsten Jahren steigen werden.

Falls Sie sich unsicher sind, ob Sie einen Energiespeicher möchten, können Sie diesen auch später noch hinzukaufen. Die meisten Solaranlagenanbieter bieten beispielsweise Energiespeicher in der Minimalausstattung mit zwei kWh Kapazität an, sowie ein Energiespeichersystem, dass diesen Speicher ansteuern kann. Später sind bei Interesse modulare Ausbaumöglichkeiten vorhanden, die eine Erweiterung des Energiespeichers ermöglichen.

Kann der Energiespeicher auch auf dem Dachboden stehen?

Die Mehrzahl der Speicher lassen sich auf dem Dachboden installieren, allerdings müssen Sie sich vorab beim Hersteller informieren, da es Ausnahmen gibt. Zudem muss auf Ihrem Dachboden kontinuierlich die richtige Betriebstemperatur herrschen und es darf auf keinen Fall zur Frostbildung kommen.

Beachten Sie außerdem, dass der Energiespeicher sehr schwer sein kann. Ein 5,1 kWh-Akku wiegt rund 130 Kilo und belastet Böden oder auch Wände extrem. Und natürlich müssen Sie so einen Brocken auch erstmal unter Dach hieven.

Kann der Stromspeicher auch in einer freistehenden Garage aufgestellt werden?

Ähnlich wie bei dem Standort auf dem Dachboden kommt es auf das Modell des Speichers an. Sie müssen also wieder die Hersteller-Informationen achten. Stromspeicher von Tesla können Sie beispielsweise draußen an der Außenwand Ihres Hauses montieren. Solar-Berater Kai Stöckmann gibt zudem den Tipp, in der freistehenden Garage eine kleine, gedämmte Holzkonstruktion zu montieren, die den Stromspeicher vor Kälte isoliert. Aber Achtung! Der Speicher braucht immer noch genügend Raum für die Luftzirkulation. Vermeiden Sie also, diesen beispielsweise in der Erde zu vergraben.

Generell sollte der Speicherstandort so geplant sein, dass er immer der eigenen „Wohlfühltemperatur“ ausgesetzt ist. Lithium-Ionen-Akkus sind zwar etwas toleranter als Kobalt-Akkus, doch sollten sie dennoch niemals Temperaturen unter dem Gefrierpunkt ausgesetzt werden. Wenn der Stromspeicher kälteresistenter ist, erwärmt er sich ab einer bestimmten Temperatur selbst. Bedenken Sie allerdings, dass dieser Prozess ebenfalls Energie kostet.

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Welcher Solaranlagen-Anbieter ist Testsieger?

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Solaranbieter im EFAHRER-Test: So schnitten die neun Firmen ab

RangAnbieterWertungWebsite (20%)Angebots-spektrum (20%)Prozess (20%)Beratungs-gespräch (40%)Link
1.Zolarsehr gut (1,3)1,01,81,01,4Zum Anbieter
2.EONgut (2,0)2,22,31,81,8Zum Anbieter
3.DZ-4gut (2,2)1,64,62,81,0Zum Anbieter
4.Klarsolargut (2,2)3,83,71,51,1Zum Anbieter
5.Wegatechgut (2,3)1,31,02,63,3Zum Anbieter
6.Sveasolargut (2,5)1,44,62,22,0Zum Anbieter
7.Yello Solarbefriedigend (3,1)2,63,74,82,1Zum Anbieter
Enpal-2,74,63,1-Zum Anbieter
Entega Plus-1,32,3--Zum Anbieter