10 Künstler:innen, von denen wir uns 2022 ein Album wünschen

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10 Künstler:innen, von denen wir uns 2022 ein Album wünschen
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  • Von deutschewhiskybrenner
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Um dieser Tage relevant zu bleiben, müssen Künstler:innen im Wochentakt neue Musik veröffentlichen, am besten als Single mit Hit-Potenzial oder knackige EP. Der Zeitgeist des Streaming-Markts erstickt kreative Ideen und unkonventionelle Formate oft bereits im Keim, da Musiker:innen kaum die Zeit bleibt, ein Projekt über längere Zeit reifen zu lassen. Dieser musikalische Blitzkrieg muss wirklich nicht sein. Auf der anderen Seite gibt es aber auch genügend Acts, die sich dem hektischen Treiben komplett entziehen und sich rar machen. Im Folgenden haben wir eine Liste mit 10 Künstler:innen zusammen gestellt, von denen wir uns 2022 dringend ein Album wünschen – und hoffen das wir damit auf Gehör stoßen.

Peter Fox

Peter Fox ist ein Unikat in der deutschen Pop-Landschaft. Schließlich hat er in seiner gesamten Solo-Karriere sage und schreibe ein einziges Album veröffentlicht – aber was für eins. „Stadtaffe“ erschien 2008 und bestand ausnahmslos aus Hits. Egal ob „Alles Neu“, „Haus am See“ oder „Schwarz zu Blau“, die Songs von Peter Fox klingen auch über eine Dekade später noch frisch und sorgen generationsübergreifend für Begeisterung.

Seit der Veröffentlichung von „Stadtaffe“ hat sich Peter Fox vom Rampenlicht eher fern gehalten und sich stattdessen auf sein Band-Projekt Seeed konzentriert. Zuletzt veröffentlichte die Gruppe aus Berlin 2019 ihr Album „Bam Bam“ und lieferte damit den Beweis, das Peter Fox immer noch dieses Talent hat, zeitlose Songs zu schreiben. Und wer weiß, vielleicht nutzt er diese Fähigkeit in Zukunft auch wieder für seine Solo-Karriere. Schließlich hat er im vergangenen Jahr auf Instagram immer wieder Bilder und Clips von Studio-Sessions geteilt – auch ohne seine Band. Vielleicht also ein Hinweis auf ein neues Peter Fox-Album 2022?

Rihanna

Seit den späten 2000ern spielt Rihanna in der vordersten Riege der Pop-Sternchen mit. Die Liste ihrer Hits ist scheinbar endlos: „S&M“, „We Found Love“, „Diamonds“ und „Work“ markieren nur die Spitze des Eisbergs. Aber seit dem Album „Anti“ von 2016 ist es still um die Sängerin geworden – zumindest was ihren musikalischen Output angeht. Denn Rihanna war in den letzten Jahren keineswegs untätig. Mit ihrer Marke Fenty mischt sie erfolgreich im Kosmetik- und Mode-Geschäft mit, außerdem ist sie immer wieder in Filmproduktionen wie Donald Glovers „Guava Island“ zu sehen. Bei ihren öffentlichen Auftritten merkt man Rihanna immer mehr an: Der einstige Popstart ist erwachsen geworden. Aber wie klingt diese gereifte Rihanna auf musikalischer Ebene? Vielleicht gibt es 2022 endlich eine Antwort auf diese Frage.

Pashanim

Seit seinem Erscheinen in der deutschen Rap-Szene gelingt es Pashanim, sich dem wachsenden Interesse für seine Person zu entziehen. Mit Songs wie „Shababs Botten“, „Airwaves“ oder „Sommergewitter“ landet der Newcomer aus Berlin-Kreuzberg einen Hit nach dem anderen – trotzdem hält er sich neben seiner Musik eher bedeckt. Pashanim verzichtet auf fett produzierte Musikvideos und bleibt im Kreis seiner engsten Freunde. Auf seinen Social Media-Kanälen ist der Rapper selten aktiv und wenn er sich mal zeigt, dann per iPhone-Schnappschuss bei ganz alltäglichen Dingen, statt im großen Promo-Zirkus mitzuspielen. Das Mysterium um Pashanim macht ihn zum Phänomen, aber um langfristig in der Musik-Industrie mitspielen zu können, muss dieser Zauber irgendwann gebrochen werden. Erstmals greifbar wurde er bei seinem Konzert in der Columbiahalle im vergangenen November – jetzt fehlt eigentlich nur noch ein Album, auf dem wir erstmals die Chance haben, Pasha so richtig kennenzulernen.

Charli XCX

Charli XCX hat eine bewegte Karriere hinter sich. Schon ihr Durchbruchs-Album „Sucker“ ließ erahnen, dass mehr in dieser Künstlerin steckte, als der zuckersüße Pop-Punk, den sie hier noch ablieferte. Gesagt, getan: In den folgenden Jahren schwang sich Charli zu einer Galions-Figur für die entstehende Hyper Pop-Szene auf. In Zusammenarbeit mit dem PC Music-Camp rund um A. G. Cook und Sophie entwickelte Charli ihren neuen Sound weiter und drehte alle Regler hoch. Ihre Musik wurde noch eingängiger, noch elektronischer, noch radikaler.

Mit jedem weiteren Album versuchte sich Charli an neuen Ideen und kollaborierte mit den verschiedensten Künstler:innen, angefangen bei den Haim-Schwestern und Carly Rae Jepsen bis hin zu Dorian Electra und Kim Petras. Zuletzt veröffentlichte sie 2020 das Lockdown-Album „how I’m feeling now“, dass sie in Livestreams gemeinsam mit ihren Zuschauer:innen produziert hatte. Seitdem erschienen zwei neue Singles, die vermuten lassen, dass Charli bereits wieder an neuem Material werkelt. Gerade „Good Ones“ klingt dabei erstaunlich konventionell, es könnte also sein, dass Charli XCX für ihr neues Projekt die futuristische Ästhetik links liegen lässt und sich auf ihre Wurzeln im klassischen Pop zurück besinnt.

Juju

2022 ist weiblicher Hip-Hop in Deutschland wahrscheinlich populärer denn je. Von Badmómzjay und Shirin David bis hin zu Haiyti und Nina Chuba entdeckt der deutsche Rap noch und nöcher spannende Künstlerinnen, die gerade durchstarten oder bereits etabliert sind. Von einer dieser Rapperinen, die schon seit geraumer Zeit im Game mitspielt, haben wir allerdings schon länger nichts mehr gehört: Juju.

Egal ob als Teil des inzwischen aufgelösten Duos SXTN oder als Solo-Act – Juju ist eine Hitgarantin, wie sie zuletzt mit „Vermissen“, ihrer Zusammenarbeit mit Henning May, unter Beweis stellte. „Vermissen“ war eine Single von Jujus Debüt-Album „Bling Bling“ – dessen Veröffentlichung liegt nun allerdings bereits drei Jahre zurück. In der Zwischenzeit war es eher still um die Rapperin aus Berlin, auch wenn sie immer wieder auf Features mit Kolleg:innen in Erscheinung getreten ist. Diese Jahr wäre ein guter Zeitpunkt, um mit einem neuen Album zurückzukehren. Deutscher Rap ist auf einem Alltime-High und längst bereit für neue Musik von Juju.

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Kraftklub

Felix Kummer gibt 2021 das Ende seiner Karriere als Kummer bekannt und direkt tummeln sich in den Kommentarspalten auf Social Media wilde Vermutungen über eine mögliche Rückkehr von Kraftklub. Die Chemnitzer Band hat mit ihrer wilden Mischung aus Indie, Punk-Rock und Rap seit dem Debütalbum „Mit K“ 2012 nahezu alle Festivalbühnen des Landes unsicher gemacht. Mit „Schüsse in die Luft“, „Songs für Liam“ oder „Ich will nicht nach Berlin“ haben Kraftklub etliche wichtige Songs für ihre Generation veröffentlicht.

Nach seinem bis dato letzten Album „Keine Nacht für Niemand“ hat das Quintett dann 2017 eine Schaffenspause eingelegt, um Sänger Kummer den Freiraum zu geben, eine Solokarriere zu starten. Diese war mit Songs wie „Bei Dir“, „Der Rest meines Lebens“ oder „Wie viel ist dein Outfit wert“ zwar überaus erfolgreich, aber von Beginn an mit einem Verfallsdatum versehen. So hat der Rapper sein Soloprojekt nach dem ersten und einzigen Album „KIOX“ (2019) nun Ende vergangenen Jahres mit „Der letzte Song“ offiziell beendet. Der perfekte Zeitpunkt, um wieder mit Kraftklub anzufangen, oder?

A$AP Rocky

Zu Beginn der 2010er konnte sich die gesamte Hip-Hop-Welt auf einen Künstler einigen: A$AP Rocky. Dieser Schönling aus Harlem verknüpfte High Fashion ganz selbstverständlich mit Straßen-Kultur und brachte mit seinem A$AP Mob frischen Wind in die Szene. Seit dem sind einige Jahre ins Land gegangen. Zuletzt hatte A$AP Rocky 2018 sein Album „Testing“ veröffentlicht – ein Projekt, das seinem Titel alle Ehre macht. Noch nie war der Rapper so experimentierfreudig und interessiert an neuen Sounds. Es kam zu Kollaborationen mit Frank Ocean und Electronica-Legende Moby, Kodak Black steuerte einen Part via Knast-Telefon bei und mit UK-Rapper Skepta landete A$AP Rocky in Form von „Praise The Lord“ einen der größten Hits seiner Karriere.

Aber wo bleibt nun das Ergebnis dieser „Testing“-Phase? Bei welchem Sounds ist Rocky schlussendlich angekommen? Denn so spannend das letzte Album auch war, so durchwachsen und sperrig war es an anderen Stellen auch. „Testing“ war eine Versuchswerkstatt um den zukünftigen A$AP-Sound zu finden. Jetzt muss Rocky nachziehen und uns die destillierte Essenz seiner Experimente präsentieren.

Frank Ocean

In der Nacht vom 19. auf den 20. August 2016 veröffentlichte Frank Ocean auf einen Streich das skizzenhafte Video-Album „Endless“ und das Geschwister-Projekt „Blonde“. Nach diesem gefeierten Doppel-Release ist der Musiker von der Bildfläche verschwunden. Seit nunmehr fünf Jahren gibt er nur sporadisch Lebenszeichen via Instagram von sich. Hin und wieder gab es vereinzelte Singles wie „DHL“ oder „In My Room“, aber im Großen und Ganzen bleibt es still um Frank Ocean.

Dazu kam dann im August 2020 ein fataler Einschnitt im Leben des Sängers, der die ständige Gerüchteküche um ein neues Album abrupt zum Schweigen brachte. Ryan Breaux, Franks jüngerer Bruder, kam in einem Autounfall ums Leben. Falls Frank Ocean zuvor ein neues Album in Arbeit hatte, stehen die Chance gut, dass er es im Zuge dieses Vorfalls verworfen und gänzlich von vorne begonnen hat. Erst kürzlich widmete Frank Ocean dem Umgang mit Verlust eine eigene Sendung seiner Radio-Show „Blonded“, in der er unter anderem auch neue Musik präsentiert hat. Für Fans heißt es nun vor allem eines: Geduld haben. Wenn die Erfahrung eines gezeigt hat, dann das Frank Ocean nicht nach den Spielregeln der Industrie spielt – trotzdem hoffen wir 2022 inständig auf neues Material.

Beatsteaks

Fünf Jahre ist es her, seit das letzte Album der Beatsteaks, „Yours“, seine Veröffentlichung gefeiert hat. Fünf Jahre, in denen es mehr als still um die Punk-Rock-Band war, die sich zu den erfolgreichsten in Deutschland zählen darf. Denn nach dem Longplayer folgten drei lange Jahre kompletter Funkstille. Dann meldeten sich die fünf Berliner 2020 mit der EP „In the Presence of“ zurück, auf der sie Lieder bekannter Kolleginnen (!), wie Lesley Gore oder Hildegard Knef coverten. Auf diese folgte im vergangenen Jahr das Re-Release der „Wohnzimmer-EP“, eine weitere Sammlung von Cover-Songs, welche die Band bereits 2002 live in der Berliner Columbiahalle spielte. Beides tolle Werke, doch auch wenn man sich an zeitlosen Tracks wie „I Don’t Care As Long As You Sing“ oder „Hand In Hand“ nach wie vor erfreuen kann: So langsam wird es höchste Zeit für neuen musikalischen Stoff der Beatsteaks.

Lizzo

2019 katapultierte sich Lizzo mit ihrem Album „Cuz I Love You“ in den Olymp der Musikbranche und gilt spätestens seitdem als eine der bekanntesten Sängerinnen und Rapperinnen unserer Zeit. Mit Songs wie „Juice“, „Good As Hell“ oder „Truth Hurts” schaffte sie es damals an die Spitze der internationalen Charts. Mit „Rumors“ kam im Sommer vergangenen Jahres dann nach zweijähriger Pause der nächste Superhit gemeinsam mit Cardi B. Ein Vorgeschmack auf ein potenzielles viertes Album der Sängerin? Das ist zu diesem Zeitpunkt unklar. Aber Fakt ist, dass ein neues Album eine schöne Überraschung im Jahr 2022 wäre. Denn das große Markenzeichen von Lizzos Musik, ist die pure Positivität, mit der sie ihre Songs angeht – genau dass, was wir momentan alle gebrauchen können.