Urea gegen trockene Haut: Wie wirkt der Harnstoff in Cremes und Co.?

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Urea gegen trockene Haut: Wie wirkt der Harnstoff in Cremes und Co.?
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  • Von deutschewhiskybrenner
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Pflegen Sie Ihre Haut mit Substanzen, die sie selbst nicht in ausreichender Menge produziert – das empfehlen Dermatologen. Urea ist eine solche Substanz. Wir erklären, was Urea genau ist und wie es wirkt.

Überblick

Auf einigen Kosmetikprodukten wird bei den Inhaltsstoffen Urea angegeben, die englische und lateinische Bezeichnung für Harnstoff. Harnstoff ist ein natürlicher Bestandteil der Haut und als Feuchtigkeitsspender sowohl in der konventionellen Kosmetik als auch in der Naturkosmetik beliebt.

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Die Wirkstoffe der Naturkosmetik
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Ist in harnstoffhaltigen Cremes Urin enthalten?

Im menschlichen Körper ist Harnstoff ein Endprodukt des Eiweißstoffwechsels und wird im sogenannten Harnstoffzyklus produziert. Es wird unter anderem über den Urin ausgeschieden. Aus Reinheitsgründen wird der in kosmetischen Produkten eingesetzte Harnstoff nicht aus tierischen oder pflanzlichen Quellen hergestellt, sondern in Verbindung mit hohen Temperaturen und Druck aus Kohlendioxid und Ammoniak.

Wie wirkt Urea?

Urea gleicht einen übermäßigen Feuchtigkeitsverlust der Haut aus. Die Anwendung von Pflegemitteln mit Urea zielt nicht auf eine äußere Befeuchtung der Haut ab. Die interne Befeuchtung wird durch den Harnstoff angestoßen. Er hilft den Zellen, sich untereinander zu verbinden. Trockene Haut kann auf diese Weise effektiv von innen mit der notwendigen Feuchtigkeit versorgt werden.

Da Urea in der Lage ist, Wasser zu binden, ist es vor allem in Pflegeprodukten wie Cremes für trockene Haut enthalten. Je nachdem, in welcher Konzentration Urea in einem Produkt vorkommt, weist der Stoff auch antimikrobielle und juckreizlindernde Eigenschaften auf.

Info: Pflegeprodukte mit einem Urea-Anteil von fünf bis zehn Prozent werden verwendet, um die Feuchtigkeit der Haut zu regulieren. Produkte mit einer Urea-Konzentration von 40 Prozent werden zum Beispiel zur Behandlung pilzbefallener Nägel (Onychomykose) eingesetzt, da der Harnstoff die Hornhautzellen zerstört.

Welche Vorteile hat Urea?

Die Hautpflege mit Urea hat den Vorteil, dass die Wirkung recht schnell einsetzt. Ist die Haut sehr trocken, heißt dies jedoch auch, dass eine dauerhafte Pflege erforderlich wird. Wird das Pflegeprodukt abgesetzt, ist der Zustand der Haut sehr schnell wieder so wie zuvor, nämlich trocken. Pflegeprodukte mit Urea arbeiten nach dem Prinzip, dass sie die Balance wiederherstellen. Als dauerhafte Pflege sind die Harnstoffprodukte somit bestens geeignet.

Warum wird Urea bei Neurodermitis eingesetzt?

Bei Neurodermitis ist die Haut trocken, schuppt und nässt. Hinzu kommt ein unerträglicher Juckreiz. Es ist ein Teufelskreis: Wer kratzt, macht es nur noch schlimmer. Das atopische Ekzem, bekannt als Neurodermitis, beschert Betroffenen schlaflose Nächte und schränkt sie im Alltag extrem ein.

Heilbar ist Neurodermitis zwar nicht, eine Therapie kann aber helfen. Der Säureschutzmantel der Haut muss aufgebaut werden, damit Fremdstoffe nicht eindringen können. Dafür geeignet sind zum Beispiel Salben, die frei von Duft- und Konservierungsmitteln sind und den synthetischen Harnstoff Urea enthalten. Harnstoff ist ein natürlicher Feuchthaltefaktor und hilft bei der Bindung von Wasser in der Hornschicht der Haut.

Wo wird Urea noch eingesetzt?

Doch nicht nur bei der Hautpflege kommt Harnstoff zum Einsatz. Er wird in der Landwirtschaft als Stickstoffdünger eingesetzt und Harnstoffharze können beispielsweise Bestandstoff von Kleber sein.

Verwendete Quellen: